Aspekte der Rationalisierung im 11. Jahrhundert: Kontinuität und Diskontinuität

Helmut Kohnlenberger

Abstract


An entscheidenden Wenden der Rationalisierung - wie sie die globalisierende Computervernetzung darstellt - erinnern wir uns in besonderer Weise vorausgegangener Umstellungen. So werden zum Beispiel die Veränderungen, die mit dem Buchdruck auftraten, untersucht. Eine entscheidende Wende vollzieht sich im 11. Jahrhundert. Es bildet sich ein Unterrichtswesen, das auf der aristotelischen Logik, wie sie für die aetas Boethiana charakteristisch war, aufbaut.

Seit Alkuins Tagen gab es ein Unterrichtswesen, in dem das Studium der artes als Förderung kirchlichen Wirkens galt. Man griff auf klassische und als solche geltende Texte wie bspw. eine Augustinus zugeschriebene Fassung der aristotelischen Kategorien (Categoriae decem) zurück. Neuere Forschung hat über Quellen und Anwendungsbereiche dieser Argumentation mit Begriffen, die durchaus im Sinne des «Realismus» verstanden wurden, Aufschluß gegeben1. Logische Argumentation in kirchlicher Lehre war allgemein anerkannt. Strittig war allenfalls, welchen Grad der Selbständigkeit dieser Argumentation gegenüber der Tradition zuerkannt wurde.


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